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Stressige und traumatisierende Arbeit bei der Polizei

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Der totalen Erschöpfung liegen oft traumatische Erlebnisse zugrunde, die den Körper in einen dauerhaften hohen Belastungszustand versetzen. Zusätzlich stressige Arbeitszeiten und falsche Lebenseinstellungen sind dann oft nur die Spitze des Eisberges. Traumatische Erlebnisse spielen sich nicht nur im privaten Leben ab, sondern sind in manchen Berufsgruppen wahrscheinlicher, wie beispielsweise bei der Polizei.

Der Polizeiberuf ist nicht nur geprägt von für den Körper unnatürlichen Rhythmen wie Schicht-, Wochenend- und Bereitschaftsdienst, sondern circa zwei Drittel der PolizistInnen werden in ihrem Berufsleben mit traumatischen Erlebnissen konfrontiert (Latscha 2005), die unverarbeitet eben genau diese belastenden posttraumatischen Folgen mit sich bringen können. Traumatisieren kann z.B. der Tod eines Kollegen, Schusswaffeneinsatz oder generell lebensbedrohliche Situationen. Belastend sind auch der häufige Umgang mit Leichen, insbesondere Kinderleichen oder die Aufnahme von Opfern sexueller Gewalt.

Statistik von Ereignissen mit posttraumatischen Folgen

Wissenschaftler haben polizeiliche Großeinsätze wie beim Flugzeugunglück in Überlingen (Buchmann & Rösch, 2005) als Anlass zur Untersuchung dieser Folgen genommen. Hier berichten 10% der damals im Einsatz gewesenen PolizistInnen von andauernden, wiederkehrenden posttraumatischen Belastungsstörungen (Buchmann & Rösch, 2005).
Latscha (2005) untersuchte die Belastung von bayrischen VollzugsbeamtInnen und stellte fest, dass 70-78 % der Polizisten Gefühle von Angst, Entsetzen und Hilflosigkeit als Folge von traumatischen Erlebnissen haben.

Aufgrund dessen können körperliche Beschwerden wie Magengeschwüre, Bluthochdruck oder ein erhöhtes Schlaganfallpotential eintreten, aber auch psychische Folgen wie die Unfähigkeit anderen Menschen Vertrauen zu schenken, sich ständig beobachtet fühlen oder sich nicht anerkannt fühlen.

Faktoren, die vor Traumatisierung schützen und  helfen sie zu verarbeiten

Ergänzend zu dem erhöhten Risiko gibt es auch bestimmte Schutzfaktoren, die den Umgang mit traumatischen Erlebnissen vereinfachen.

Wer ein starkes Selbstbild hat, ausgeglichen und optimistisch durchs Leben geht und sozial kompetent ist, ist weniger gefährdet. Ein Gespräch über das erlebte mit engen Kollegen, Familie oder Freunden ist ebenfalls besonders hilfreich zur Verarbeitung des Erlebten. Auch gut ist die Nachbereitung mit Vorgesetzten und das Wissen über potentielle Stresssymptome.

Professionelle Hilfe und mehr zu Traumatherapie bei Soldaten und Polizisten

Beitrag zum Thema „Seelisches Trauma und seine Therapie

Quellen und weitere Informationen

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